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Erzbischof Fulco (882–900) (896 Herbst?)
Papst Stephan VI. (896–897) Verlorenes Schreiben
Fulcos, Erzbischof von Reims, an
Stephan VI.: Beteuert seine Verehrung für den Sitz des Apostelfürsten und seine Bischöfe und versichert, durch Bedrängnisse und Wirren daran gehindert worden zu sein, persönlich dorthin zu kommen. Er habe Söhne seiner Kirche und einen seiner Mitpriester dorthin abgeordnet, die von den Unbequemlichkeiten der Reise mündlich berichteten. Mehr habe er ihm nicht zu schreiben gewagt, da er sich in seinem, ihm übersandten Brief durch harten Tadel bestraft fühle. Dies sei verwunderlich, da er bisher gewohnt sei, dass aus den Briefen seiner Vorgänger an ihn nur Angenehmes komme. Er möge nicht leicht solchen Personen sein Ohr leihen, von denen er nicht die Wahrheit gehört habe. Berichtet ihm von seiner Laufbahn und davon, dass er durch die Bischöfe der Kirchenprovinz, durch
Klerus und Volk von Reims an die Spitze dieser Kirche erhoben worden sei, die er durch die Gefahr der Heiden beunruhigt vorgefunden habe, und dass er nun auf ihren Frieden hinwirke. Sobald der Friede hergestellt sei und er von
König Odo die Erlaubnis dazu habe, werde er sich bei ihm einfinden, sofern die Wege nicht von
Zwentibold, dem Sohn
König Arnulfs versperrt seien, der die
Kirche von Reims durch viele Unrechtstaten bedränge, indem er deren Güter an die Seinen gebe. Er bitte ihn, dessen Tyrannei durch päpstliche Autorität zu strafen, da er in Zeiten solcher Gefahr und Nöten seine Kirche nicht verlassen dürfe.
gpo.pages.regest.ueberlieferung
Bezeugt in:
Flodoard, Historia Remensis ecclesiae IV, Kap. 4 (ed.:
MGH SS 36, S. 378–380).
gpo.pages.regest.regests
Sot, Flodoard, S. 162, Nr. 36.